Museumsführungen

21
Mai
2011

Voraussetzungen für eine kulturelle Teilhabe von Demenzkranken - und ein paar Schwierigkeiten

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Am sogenannten Kultursonntag wurde in Köln erstmals auch ein Atelierbesuch für demenziell Erkrankte angeboten. Unter dem Titel Lebensfäden öffnete die Künstlerin Carola Willbrand ihre Kunstwerkstatt in Riehl (auf dem Gelände des SBK - vormals 'Riehler Heimstätten').

Jochen Schmauck und Michael Becker von dementia+art hatten zuvor zusammen mit der Künstlerin für günstige Rahmenbedingungen gesorgt und ein kleines 'Programm' vorbereitet, das die vorhandenen Ressourcen der Besucher berücksichtigen und ein lebendiges sinnliches Erleben bieten sollte. Dabei ist eine wertschätzende Kommunikation eine Grundvoraussetzung.

Mit ihren Lebensfäden gibt die Künstlerin Carola Willbrand demenziell veränderten Besuchern die Möglichkeit, an noch vorhandene Erinnerungen anzuknüpfen. In der Tradition der Offenen Ateliers gab sie Auskunft über ihre Arbeit und ließ sich gleichsam dabei über die Schulter sehen.
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Carola Willbrand beschäftigt sich seit vielen Jahren mit textilen Arbeiten. Zentral ist für sie der Begriff der „Lebensfäden“. In ihren „Faden-Zeichnungen“ mit der Nähmaschine, den Kleid-Skulpturen und anderen Arbeiten verarbeitet die Künstlerin eigene und fremde Erinnerungen und verknüpft sie auf ihre Weise zu ‚Lebensfäden‘. In ihrem Atelier waren dazu eindrucksvolle großformatige Arbeiten zu sehen.

Bei einer Tasse Kaffee und Gebäck ergaben sich mit den Besuchern intensive Gespräche, die sowohl den Themenkreis Demenz und den Bereich einer kulturellen Teilhabe betrafen als auch die künstlerischen Arbeiten von Carola Willbrand.
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An diesem Nachmittag trug die Künstlerin natürlich ihr 'Lebensfäden'-Kleid. In den aufgenähten Bildern spiegelten sich Erinnerungen und verschiedene Lebenslinien. Und so hatte Carola Willbrand als Willkommen für die Besucher schon zu Beginn aus den zahlreichen Kleidertaschen lange Fäden gezogen, um sie an die Besucher zu verschenken.

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Michael Becker von dementia+art begleitete den Nachmittag situativ mit alten Liedern auf der Gitarre. Tina Schuster von Haptikon hatte ihre 'Spiel- und Fördermaterialien für die Sinne' ausgebreitet. Darunter auch die 'LebensSchätze', die sich im Anklang an das Thema 'Lebensfäden' als eine schöne Form für eine vorausschauende Biografiearbeit anboten.

Zum Abschluss des Atelierbesuchs wurden die Besucher ermuntert, aus den Wollfäden, die sie von Carola Willbrand als Willkommensgruß erhalten hatten, einen individuellen Erinnerungsfaden zu formen. Er konnte als Andenken mitgenommen werden. Das Angebot wurde gerne angenommen. Mit Hilfe von Nadel und Faden, Farbe, Leim, Leinwand, Pappe und anderen Materalien kam es zu sehr eigenen Vorstellungen über den Verlauf des eigenen 'Lebensfadens'.
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Es fanden sich eine ganze Reihe von Besuchern ein. Vor allem interessierte Angehörige von an Demenz erkrankten Personen. Leider jedoch niemand aus der Zielgruppe selbst. Das Problem "Wie soll ich mit meinem an Demenz erkrankten Angehörigen in das Atelier und wieder zurück nach Hause kommen?" schien nach wie vor eine beachtliche Hemmschwelle darzustellen. d+a wird daran arbeiten, diese Barriere zu beseitigen.

http://www.carolawillbrand.de/
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11
Mai
2011

Teilnahme am Workshop Museumsführungen für Demenzkranke in der Bundeskunsthalle

Jochen Schmauck von dementia+art hatte die Möglichkeit, an einem Erfahrungsaustausch über Museumsführungen für demenziell veränderte Menschen teilzunehmen. Der Workshop fand in der Bundeskunsthalle in Bonn statt, wo zurzeit auch eine große Max Liebermann-Ausstellung gezeigt wird.
Geleitet wurde er von Sibylle Kastner und Friedericke Winkler, Museumspädagoginnen am renomierten Duisburger Lehmbruck-Museum. Sie gelten als die Pionierinnen für solche Führungen in deutschen Museen und berichteten sehr offen und informativ über ihre Erfahrungen.
Bei den Führungenfür demenziell Erkrankte hat sich ein Dreiklang bewährt: nach einer 'warm up'-Phase mit Gebäck und Kaffee, die dem Vertrautwerden der Gruppe dient mit den Museumsführern und der ungewohnten Umgebung, folgt eine etwa 30 minütige Führung mit drei oder vier Objekten. Danach gibt es noch eine Abschlusseinheit, die dem eigenen kreativen Tun vorbehalten ist - etwa um sich selbst ein Andenken an den Besuch zu schaffen.

Auch die Teilnehmer des Workshops wurden in praktische Überlegungen einbezogen: sowohl die Liebermann-Ausstellung betreffend als auch geplante Demenzführungen in der angrenzenden Bonner Kunsthalle.

Für Jochen Schmauck von dementia+art ein informativer Tag, der vor allem noch einmal den Aspekt der Entschleunigung in den konzeptionellen Überlegungen für solche Führungen bekräftigte.
Dabei verwies die rege Teilnahme von Kollegen und Kolleginnen aus dem Museumspädagogischen Bereich, aber auch aus dem Bereich von Pflege und Betreuung auf die gesellschaftspolitische Aktualität des Themas Kulturelle Teilhabe von Demenzkranken.

Ein Interview mit Sibylle Kastner und Friederike Winkler findet man hier
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26
Apr
2011

Lebensfäden - Demenzkranke besuchen ein Künstleratelier

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Am 15. Mai findet in Köln sowie im Kölner Umland wieder ein 'Kultursonntag' statt. Zahlreiche Institutionen offerieren kulturelle Angebote zu besonders attraktiven Bedingungen. Auch dementia+art beteiligt sich:

Veranstaltung: Lebensfäden – Demenzkranke besuchen ein Künstleratelier

Datum u. Uhrzeit: So. 15. Mai 14.30 – 17.30 Uhr

Zielgruppe: Demenzkranke und ihre Angehörigen; ambulante und stationäre Pflegeeinrichtungen für Senioren, Ehrenamtler in diesem Bereich.

Hintergrund: Die Zahl der Demenzkranken wird sich in der nächsten Generation verdoppeln. In Köln sind es jetzt schon über 15000. Nicht wenigen von ihnen war eine kulturelle Teilhabe, wie sie ein Konzert- oder ein Museumsbesuch bedeutet, selbstverständlich. Demenziell Erkrankte haben bekanntlich eingeschränkte kognitive Fähigkeiten. Vor allem jedoch sind sie auf eine bestimmte Ansprache angewiesen, d. h. nicht die Inhalte sind als solche entscheidend, sondern die Art und Weise der Kommunikation.

dementia+art hat deshalb Möglichkeiten der kulturellen Teilhabe speziell für Demenzkranke und Menschen mit altersspezifischen Besonderheiten entwickelt. Sie berücksichtigen die noch vorhandenen Ressourcen der Besucher und bieten ein lebendiges sinnliches Erleben, das die Möglichkeit einschließt, an noch vorhandene Erinnerungen anzuknüpfen.

Der Ablauf: Gemeinsam etwas Schönes erleben – ein Nachmittag mit Kunst, Musik und der Möglichkeit, selbst ein Souvenir, ein Stück Erinnerung zu gestalten. dementia+art bietet gemeinsam mit der Künstlerin Carola Willbrand die Möglichkeit eines Atelierbesuchs für Demenzkranke, Angehörige und Betreuer. Carola Willbrand gibt in der Tradition der Offenen Ateliers Auskunft über ihre Arbeit, ihr kann gleichsam über die Schulter gesehen werden.

DSCI0480Die Künstlerin: Carola Willbrand beschäftigt sich seit vielen Jahren mit textilen Arbeiten. Zentral ist für sie dabei der Begriff der „Lebensfäden“. In ihren „Faden-Zeichnungen“ mit der Nähmaschine, den Kleid-Skulpturen und vielen anderen Arbeiten verarbeitet die Künstlerin eigene und fremde Erinnerungen und verknüpft sie auf ihre Weise zu ‚Lebensfäden‘. http://www.carolawillbrand.de/

Die Besucher werden ermuntert, zum Abschluss des Atelierbesuchs auch einen solchen Erinnerungsfaden zu formen, um ihn als Andenken mitzunehmen. Michael Becker von dementia+art begleitet den Nachmittag situativ mit alten Liedern auf der Gitarre. Tina Schuster von Haptikon präsentiert mit der „LebensSchätze"-Vorlage eine schöne Form für Erinnerungen und eine Vorausschauende Biografiearbeit.

Weitere Infos: www.dementia-und-art.de oder direkt: Lebensfäden

Veranstaltungsort: Das Atelierhaus V6 ist an der Slabystraße auf dem Gelände der Sozialbetriebe Köln (Riehler Heimstätten) in Riehl (auf der Karte ganz unten rechts) Es müssen einige Stufen überwunden werden; nicht für Rollstühle geeignet;

Lageplan und Anfahrt

Konditionen: Es wird Kaffee und Gebäck oder eine Erfrischung angeboten.

Eintrittspreis: entfällt

Beratung und Anmeldung: dementia+art // Jochen Schmauck Tel. 0157-88345881;
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14
Apr
2011

Demenz und Art Cologne

Zurzeit läuft die 45. Ausgabe der Internationalen Kunstmesse 'Art Cologne'. Ich habe mindestens zwanzig Art Colognes durchwandert, was nicht immer leicht war. Andererseits gab es unter den Tausenden von Bildern und Objekten ziemlich zuverlässig auch welche, die lohnenswert waren. Eyecatcher. Herausragende ästhetische Erfahrungen. Überraschende Welt-Erweiterungen. Am Sonntag werde ich wieder da sein und freue mich darauf.

Als Teil von dementia+art frage ich mich natürlich, ob dieses große transitorische Museum nicht auch von Menschen betrachtet werden könnte, die an Demenz leiden...? Menschen, die sich immer schon mit Kunst befassten und die noch die Ressourcen haben, etwas Neues (das an etwas Altes anknüpft) sehen zu wollen...

Vielleicht kann dementia+art einen Beitrag leisten, um das für die nächste Art Cologne möglich zu machen?

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28
Mrz
2011

Musikalische Führung für Demenzkranke im Kölner Stadtmuseum

Ab Samstag, dem 2. April 2011, dem 'Tag der älteren Generation' veranstaltet dementia+art in Zusammenarbeit mit dem Museumsdienst Köln Führungen für Demenzkranke und ihre Angehörigen, die mit einem besonderen musikalischen Akzent unterlegt sind. Nach zahlreichen Themenführungen für Demenzkranke wird d+a damit erstmals eine solche Führung in dem Kölnischen Traditionshaus anbieten. Den musikalischen Teil wird Michael Becker übernehmen, Musikexperte bei d+a. Die eigentliche Führung liegt wieder in den Händen von Jochen Schmauck.

Das altbewährte Motto bleibt natürlich: 'Gemeinsam etwas Schönes erleben'.

Infos zu Ablauf, Kosten sowie zur Anmeldung unter der Serviceadresse h i e r

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3
Mrz
2011

Ein Museumsbesuch.

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St. Josef-Elisabeth besucht… Kolumba!

Als eines der ersten Pflegeheime beteiligt sich das Caritas-Seniorenheim St. Josef-Elisabeth in Köln-Mülheim an den Bemühungen, auch der Gruppe von demenziell erkrankten Menschen eine Teilhabe an kulturellen Ereignissen zu ermöglichen. Und so konnten Anfang April einige besonders kunstinteressierte Bewohnerinnen das neue Diözesan-Museum Kolumba besuchen. Es wurde ein wundervoller, nicht allein von den lauen Frühlingsdüften beschwingter Besuch, der gewiss noch lange nachwirken wird.

Das Museum wurde von Peter Zumthor, einem der bedeutendsten zeitgenössischen Architekten, entworfen, im Jahre 2007 fertig gestellt und inzwischen schon mehrfach für seine Gestaltung ausgezeichnet. Der Neubau ruht auf den Ruinen der im 2. Weltkrieg zerstörten romanischen Kirche St. Kolumba und ist in hellem Backstein errichtet. Ein „Filtermauerwerk“ in der archäologischen Zone, raumtiefe Fenster sowie Oberlichter in den vier ‚Türmen‘ sorgen für ein lichtdurchflutetes Haus, in dem die einfallenden Licht- und Schattenspiele der Jahreszeiten ein ganz eigenes Kunstwerk entfalten.

Jährlich wechselnde Themenausstellungen geben Einblicke in die Sammlung, die Kunstwerke aus über 2000 Jahren Kulturgeschichte zeigt. Das aktuelle Thema ‚Hinterlassenschaften‘ beschäftigt sich „mit dem, was zurückbleibt: mit den Dingen, die wir gestalten und benutzen, die uns behausen und bekleiden, mit denen wir spielen und an denen wir arbeiten“. Erinnerungsarbeit also.

Dabei wird - ein durchgängiges Prinzip - sakrale und weltliche, alte und neue Kunst zu einem spannungsreichen miteinander vereint. Zum Beispiel Kleidung: Die liturgischen Gewänder von Kardinal Frings werden in einem abgedunkelten Raum geradezu zelebriert. Sie befinden sich in unmittelbarer Nachbarschaft zu Modezeichnungen von Paul Thek für die New Yorker Haute Couture der 50er Jahre.

Die Damen von St. Josef-Elisabeth (in einem Alter zwischen 80 und immerhin 93 Jahren) waren nicht wenig erstaunt, wie nah die kunstvoll gefertigten Messgewänder des Kölner Nachkriegs-Kardinals den präzisen Schnitten der Modeschöpfer waren, wenn diese weit schwingende und doch körperbetonte Abendkleider in Samt, Seide und Brokat entwarfen. Man bewegte sich also entlang eigener gelebter Erfahrungen: mit dieser Mode - wenn auch in alltagstauglicher Form - waren Bewohnerinnen von St. Josef-Elisabeth nach dem Krieg durchaus vertraut; und Kardinal Frings kannten man schon vom sprichwörtlich gewordenen „fringsen“ her.

Im selben Ausstellungsraum findet sich auch ein eigentümliches Kruzifix. Die Besonderheit ist ein vollständig - mit dunkelblauer Tunika und rotem Pallium (einer Art Mantel) - bekleideter Christus, der über seine Häscher bereits triumphiert zu haben scheint. Mehr als 800 Jahre alt ist diese erstaunliche Darstellung, die vom Niederrhein stammt.

Immer wieder entwickeln solche Gegenüberstellungen von sakraler und weltlicher Kunst eine bildmächtige und zugleich emotionale Intensität, die noch lange nachzuklingen vermag, weil Freude, Betroffenheit und Staunen ihren Weg auch in tiefere Schichten der Erinnerung suchen und finden.

Weitere Höhepunkte: Ein Raum mit 189 Fotografien aus zwei Jahrhunderten, die allesamt Hochzeitsbilder zeigen, in den originalen Rahmungen. Unverkennbar ist bei den meisten dieser Fotos das Bemühen der Brautleute, so etwas Zerbrechliches wie eine gemeinsame Identität zu begründen, mit der man leben, auf die man buchstäblich bauen kann. Auch auf den Gesichtern der Bewohnerinnen von St. Josef-Elisabeth ist abzulesen, wie sehr bei diesem Thema eigene Erinnerungen angestoßen werden…

Oder die scheinbar belanglosen ‚Kritzeleien’ eines Heinrich Küpper. Arbeiten aus 30 Jahren, grafische Zeichen in malerischer Verdichtung. Gesammelt sind sie in vielen Künstlerbüchern, die in ihrer geistlichen wie in ihrer visuellen Nähe zu den kunstvollen klösterlichen Bibelhandschriften des Mittelalters eine unverkennbar liturgische Qualität bekommen. Und dann natürlich, als Höhepunkt, die unvergleichliche ‚Madonna mit dem Veilchen‘ des Kölner Malermeisters Stefan Lochner, die um 1450 entstand.

Selten sah man den Bewohnerinnen von St. Josef-Elisabeth solche Konzentration an, schienen sie doch gänzlich anderen Eindrücken hingegeben, als sie ihr Alltag sonst mit sich bringt. Eindrücke, die über ihre alltäglichen Erfahrungen weit hinausgehen und die dennoch ein uraltes Grundbedürfnis von Menschen berühren: nämlich auch an jenen Bereichen des Lebens teilzuhaben, die nicht nur durch ihren Nutzen bestimmt sind, sondern vor allem durch ihre Schönheit.

Aber auch Schönheit vermag nicht allein die Sinne zu befriedigen. Und so lockte das anhaltend milde Frühlingswetter des Spätnachmittags noch in ein kleines italienisches Café gleich nebenan. Unkompliziert wurde von dem freundlichen Besitzer draußen Platz für die kleine Gruppe geschaffen, Cappuccino und italienisches Mandelgebäck. Davor Kunst. Köstlich.
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1
Mrz
2011

Das Artists for Alzheimers-Programm

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Das amerikanische ARTZ (Artists for Alzheimers)-Programm will Alzheimer Erkrankten die Teilhabe an Kunst ermöglichen. Seit 2003 ist das Programm damit überaus erfolgreich. Das erste Museum, das sich für diesen Bereich öffnete, war immerhin das Museum of Modern Art in New York. “Meet Me at MoMA…and Make Memories” half, den Blick auf die Krankheit zu verändern.
Weltweit gibt es 25 Millionen Alzheimer-Kranke, und das sich immer weiter auffächernde Ensemble der Künste kann durchaus einen Beitrag leisten, die Auswirkungen der Volksseuche Demenz abzumildern. Gerade Institutionen wie Museen, Konzerthäuser und Theater sind deshalb aufgerufen, spezielle Programme für eine kulturelle Teilhabe von Demenzkranken zu entwickeln.

>>> dementia+art versteht sich in dieser Hinsicht als vermittelnder Dienstleister, weil sich Ressourcen aus jahrelanger praktischer Kulturarbeit und Erfahrung im Umgang und in der Betreuung von Demenzkranken verbinden und ergänzen.

Zur Homepage von ARTZ
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29
Jan
2011

Ein Museumsbesuch

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St. Josef-Elisabeth besucht… Kolumba!

Als eines der ersten Pflegeheime beteiligt sich das Caritas-Seniorenheim St. Josef-Elisabeth in Köln-Mülheim an den Bemühungen, auch der Gruppe von demenziell erkrankten Menschen eine Teilhabe an kulturellen Ereignissen zu ermöglichen. Und so konnten Anfang April einige besonders kunstinteressierte Bewohnerinnen das neue Diözesan-Museum Kolumba besuchen. Es wurde ein wundervoller, nicht allein von den lauen Frühlingsdüften beschwingter Besuch, der gewiss noch lange nachwirken wird. >>> mehr


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25
Jan
2011

Mit Demenz ins Museum - Geht denn das?

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Das Wichtigste

Das Kölnische Stadtmuseum bietet einen lebendigen Einblick in die Geschichte Kölns „wie es einmal war“. Demenzkranke sind jedoch auf eine besondere Art der Kommunikation angewiesen. Deshalb wurden eigens für sie Führungen im Kölnischen Stadtmuseum entwickelt. Dabei steht ein lebendiges, sinnliches Erleben im Vordergrund.

Die Zielgruppe

Demenzkranke und ihre Angehörigen. Stationäre und ambulante Einrichtungen der Altenpflege. Selbsthilfegruppen. Volkshochschulen sowie freie Bildungseinrichtungen mit Angeboten für Senioren. Ehrenamtlich oder professionell in der Seniorenbetreuung Tätige. Mitarbeiter von Museen.

Das Museum

Das Kölnische Stadtmuseum ist mit seiner identifikationsnahen Sammlung besonders attraktiv für Menschen, die viele Jahre in der Stadt am Rhein und in ihrem Umland gelebt haben. Über den Museumsdienst Köln wurden deshalb eigens für demenziell Erkrankte Führungen entwickelt. Sie berücksichtigen die noch vorhandenen Ressourcen der Besucher und bieten ein lebendiges sinnliches Erleben, das die Möglichkeit einschließt, an noch vorhandene Erinnerungen anzuknüpfen.

Der Hintergrund

Die Zahl der Demenzkranken wird sich in der nächsten Generation verdoppeln. Jetzt schon gibt es in Deutschland etwa 1,2 Millionen Menschen, die an einer Form von Demenz leiden. Und es werden zunehmend mehr. In Köln sind es über 15000. Nicht wenigen von ihnen war eine kulturelle Teilhabe, wie sie ein Museumsbesuch bedeutet, selbstverständlich.

Die seit letztem Jahr praktizierte Transparenz in der Bewertung von Pflegeheimen wird die Bemühungen verstärken, auch der Gruppe von demenziell Erkrankten einen Zugang zu und eine Teilhabe an Kunst und Kultur zu ermöglichen.
Fast dreiviertel aller Demenzkranken werden jedoch zu Hause bzw. in ambulanten Einrichtungen betreut. Gerade hier gilt es Hemmschwellen abzubauen.
Demenziell Erkrankte haben bekanntlich eingeschränkte kognitive Fähigkeiten. Vor allem jedoch sind sie auf eine bestimmte Ansprache angewiesen, d. h. nicht die Inhalte sind als solche entscheidend, sondern die Art und Weise der Kommunikation.

Der Ablauf der Führung

Ein Museumsbesuch soll für Demenzkranke und ihre Begleiter ohne Hektik und Stress beginnen. Nach der Ankunft bieten wir deshalb bei einer Tasse Kaffee und etwas Gebäck die Möglichkeit zu einem langsamen Warmwerden in der ungewohnten Umgebung.

Die anschließende Führung dauert etwa 80 Minuten. Sie stellt einige besonders anschauliche Objekte und Kunstwerke aus der Geschichte Kölns in den Vordergrund. Dabei wird an das sinnliche Erleben der Besucher angeknüpft, ihre Erinnerungen werden aufgegriffen und gewürdigt.

Zum Abschluss besteht die Möglichkeit im Museumsshop ein kleines Andenken an den Besuch zu erstehen.

Informationen & Kontakt

Dauer der Führung: etwa 80 Minuten
Kosten: 5,00 Euro Eintritt pro Person
(plus einer Führungspauschale - je Gruppe - von 50 Euro)

Kölnisches Stadtmuseum
Zeughausstraße 1-3, 50667 Köln
Telefon: 0221 - 221 25789
Öffnungszeiten: Dienstag 10 - 20 Uhr
Mittwoch bis Sonntag 10 - 18 Uhr

Anmeldung und Beratung zu den Führungen für Demenzkranke

Museumsdienst Köln
Leonhard-Tietz-Straße 10, 50676 Köln www.museenkoeln.de/museumsdienst
c/o Jochen Schmauck / Telefon: 0157-88345881
info@dementia-und-art
www.dementia-und-art.de

Ihr Museumsbegleiter

Jochen Schmauck-Langer Jochen
- Autor mit einem Studium der Literatur, Geschichte und Medienwissenschaft ..(sowie einer Leidenschaft für Malerei und Bildende Kunst)
- Kulturgeragoge und Dozent an Fachseminaren für Altenpflege
- Alltagsbegleiter für demenziell veränderte Menschen


Informationen zur Barrierefreiheit

Behindertentoilette vorhanden. Aufzug vorhanden. EG und 1. Etage für Rollstuhlfahrer befahrbar. Zwei Behindertenparkplätze sind vor dem Museum markiert.

Verkehrsanbindung

U-Bahn: Haltestelle Appellhofplatz / Zeughaus (wenige Gehminuten entfernt)


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dementia + art

dementia+art

Kulturelle Teilhabe für Senioren und besonders für Menschen mit Demenz

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d e m e n t i a + a r t
ermöglicht Senioren und besonders Menschen mit Demenz eine umfassende Teilhabe an Kunst und Kultur. Dazu beraten wir Kulturinstitutionen (Schwerpunkt: Ausstellungskonzepte für Museen) ebenso wie Kommunen und Senioreneinrichtungen.

 

www.dementia-und-art.de

 

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