25
Jan
2011

Mit Demenz ins Museum - Geht denn das?

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Das Wichtigste

Das Kölnische Stadtmuseum bietet einen lebendigen Einblick in die Geschichte Kölns „wie es einmal war“. Demenzkranke sind jedoch auf eine besondere Art der Kommunikation angewiesen. Deshalb wurden eigens für sie Führungen im Kölnischen Stadtmuseum entwickelt. Dabei steht ein lebendiges, sinnliches Erleben im Vordergrund.

Die Zielgruppe

Demenzkranke und ihre Angehörigen. Stationäre und ambulante Einrichtungen der Altenpflege. Selbsthilfegruppen. Volkshochschulen sowie freie Bildungseinrichtungen mit Angeboten für Senioren. Ehrenamtlich oder professionell in der Seniorenbetreuung Tätige. Mitarbeiter von Museen.

Das Museum

Das Kölnische Stadtmuseum ist mit seiner identifikationsnahen Sammlung besonders attraktiv für Menschen, die viele Jahre in der Stadt am Rhein und in ihrem Umland gelebt haben. Über den Museumsdienst Köln wurden deshalb eigens für demenziell Erkrankte Führungen entwickelt. Sie berücksichtigen die noch vorhandenen Ressourcen der Besucher und bieten ein lebendiges sinnliches Erleben, das die Möglichkeit einschließt, an noch vorhandene Erinnerungen anzuknüpfen.

Der Hintergrund

Die Zahl der Demenzkranken wird sich in der nächsten Generation verdoppeln. Jetzt schon gibt es in Deutschland etwa 1,2 Millionen Menschen, die an einer Form von Demenz leiden. Und es werden zunehmend mehr. In Köln sind es über 15000. Nicht wenigen von ihnen war eine kulturelle Teilhabe, wie sie ein Museumsbesuch bedeutet, selbstverständlich.

Die seit letztem Jahr praktizierte Transparenz in der Bewertung von Pflegeheimen wird die Bemühungen verstärken, auch der Gruppe von demenziell Erkrankten einen Zugang zu und eine Teilhabe an Kunst und Kultur zu ermöglichen.
Fast dreiviertel aller Demenzkranken werden jedoch zu Hause bzw. in ambulanten Einrichtungen betreut. Gerade hier gilt es Hemmschwellen abzubauen.
Demenziell Erkrankte haben bekanntlich eingeschränkte kognitive Fähigkeiten. Vor allem jedoch sind sie auf eine bestimmte Ansprache angewiesen, d. h. nicht die Inhalte sind als solche entscheidend, sondern die Art und Weise der Kommunikation.

Der Ablauf der Führung

Ein Museumsbesuch soll für Demenzkranke und ihre Begleiter ohne Hektik und Stress beginnen. Nach der Ankunft bieten wir deshalb bei einer Tasse Kaffee und etwas Gebäck die Möglichkeit zu einem langsamen Warmwerden in der ungewohnten Umgebung.

Die anschließende Führung dauert etwa 80 Minuten. Sie stellt einige besonders anschauliche Objekte und Kunstwerke aus der Geschichte Kölns in den Vordergrund. Dabei wird an das sinnliche Erleben der Besucher angeknüpft, ihre Erinnerungen werden aufgegriffen und gewürdigt.

Zum Abschluss besteht die Möglichkeit im Museumsshop ein kleines Andenken an den Besuch zu erstehen.

Informationen & Kontakt

Dauer der Führung: etwa 80 Minuten
Kosten: 5,00 Euro Eintritt pro Person
(plus einer Führungspauschale - je Gruppe - von 50 Euro)

Kölnisches Stadtmuseum
Zeughausstraße 1-3, 50667 Köln
Telefon: 0221 - 221 25789
Öffnungszeiten: Dienstag 10 - 20 Uhr
Mittwoch bis Sonntag 10 - 18 Uhr

Anmeldung und Beratung zu den Führungen für Demenzkranke

Museumsdienst Köln
Leonhard-Tietz-Straße 10, 50676 Köln www.museenkoeln.de/museumsdienst
c/o Jochen Schmauck / Telefon: 0157-88345881
info@dementia-und-art
www.dementia-und-art.de

Ihr Museumsbegleiter

Jochen Schmauck-Langer Jochen
- Autor mit einem Studium der Literatur, Geschichte und Medienwissenschaft ..(sowie einer Leidenschaft für Malerei und Bildende Kunst)
- Kulturgeragoge und Dozent an Fachseminaren für Altenpflege
- Alltagsbegleiter für demenziell veränderte Menschen


Informationen zur Barrierefreiheit

Behindertentoilette vorhanden. Aufzug vorhanden. EG und 1. Etage für Rollstuhlfahrer befahrbar. Zwei Behindertenparkplätze sind vor dem Museum markiert.

Verkehrsanbindung

U-Bahn: Haltestelle Appellhofplatz / Zeughaus (wenige Gehminuten entfernt)


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Gemeinsam Schönes erleben

Vom 25.10. - 05.11. 2010 haben in Köln zum dritten Mal die Demenzwochen stattgefunden. Auch dementia+art nahm daran mit eigenen Angeboten teil.

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Wir hatten dazu eingeladen, die vielfältigen Angebote von d+a kennen zu lernen. An diesem Tag fand sich im schönen Foyer des Freien Werkstatttheaters - das freundlicherweise die Räume zur Verfügung gestellt hatte - ein sehr interessiertes und sachkundiges Publikum ein: Kolleginnen, ehrenamtlich Tätige, Angehörige und natürlich Betroffene.

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d+a bot zum 'Aufwärmen' Kaffee und selbstgebackenen Kuchen an. Danach folgte - geleitet durch Michael Becker - eine praktische Demonstration moderner Musikarbeit -: die neben der Präsentation von geeigneten (Rhythmus)-Instrumenten auch CD- und Literaturempfehlungen enthielt.

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Selbstverständlich erfolgte auch die ausdrückliche Aufforderung, bei den alten Volksliedern und Schlagern, die Michael Becker intonierte, mitzusingen.

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Danach stellte Tina Schuster von der Firma Haptikon ihre neuesten Kreativmaterialien für den Seniorenbereich vor: zuallererst natürlich die LebensSchätze, ein sehr schön gestaltetes Format für eine Vorausschauende Biografiearbeit.

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Zum Schluss gab Jochen Schmauck einen Einblick in die Möglichkeiten und besonderen Techniken des Malens für Demenzerkrankte. Die Besucher beteiligten sich eifrig auch praktisch daran - und erstellten in gänzlich ungeprobter Zusammenarbeit mehrere eindrucksvolle Farbkompositionen zum Thema 'Blätterflug im Herbst'.

Die Teilnehmer nahmen mit großem Vergnügen und nicht minder großem Interesse an den Angeboten von dementia+art teil. Wie war die Veranstaltung noch überschrieben? ...

Gemeinsam Schönes erleben!

>>> dementia+art
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24
Jan
2011

Die Japanische Klarinette - Musikarbeit mit Demenzkranken

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Ein Konzert mit zeitgenössischen Kompositionen - und eine Ermunterung für die Musikarbeit mit Demenzkranken


Das japanische Kulturinstitut in Köln veranstaltete dieser Tage ein Konzert in seinen Räumen am Aachener Weiher. Geboten wurde unter dem Titel ‚Die Japanische Klarinette‘ eine Reihe von neuen Werken zeitgenössischer Komponisten, darunter – natürlich – einige Japaner. Die kurzen Stücke waren für Klarinette geschrieben, das renommierte Klarinettenduo Beate Zelinsky und David Smeyers waren die Ausführenden.

Die klassische Musik der neuesten Moderne ist nicht selten für unsere Ohren ungewohnt. Die zumeist innewohnenden Versuche, Bauart und Technik der Instrumente über die tradierte Lesart hinaus zu erforschen, überraschen auch geübte Zuhörer immer wieder. Diese Experimente erweitern das Repertoire um das ‚Spielerische‘ in einer freien Form. Töne entstehen, für die es keine Noten, nur ausführliche Notationen zu geben scheint.

Das gefällt nicht jedem und verlangt den Zuhörern hohe Konzentration ab. Gespielt wurden an diesem Abend 7 kürzere Stücke, von denen gerade die beiden der jüngeren Generation jenen spielerischen Umgang mit dem Instrument immer wieder einforderten - vielleicht auch mit leiser Ironie.

Die jüngere Generation war durch die Komponistinnen Fujikura Dai (*1977) und Kishino Malika (*1971) vertreten. Beide leben in Köln. Die zerhackten, abgestoppten oder auch nur hingehauchten Luftströme vor allem zu Beginn der Stücke ‚Hibiki in the Line‘ und ‚Halo‘ erinnerten mich - in einem ganz anderen Bereich - an an eine alte ‚Technik‘. Und machten Mut, einmal daran anzuknüpfen.

In der Betreuung Demenzkranker ist es oftmals ein Problem, überhaupt Reaktionen zu erhalten. Etwa bei traumatisierten oder bei Palliativ-Kranken. Eine Möglichkeit der Ressourcenweckung, die ich früher schon einmal kennen gelernt hatte, ist es, einem Demenzkranken eine simple Mundharmonika an die Lippen zu halten. Dabei erweist sich schon allein der Atem als Ton-gebend. Auf eine denkbar einfache Weise wird eine verbliebene Ressource des Erkrankten aufgezeigt und hörbar gemacht.

Dass in zeitgenössischen Kompositionen mit solchen ‚Ressourcen‘ (im doppelten Sinne) gespielt wird, regt durchaus an. So kam mir der Gedanke, dass man in einer Aktivierung mit Demenzkranken mittels mehrerer Mundharmonikas (mit abgedeckten, luftdurchlässigen Mundstücken) auf ‚Zuruf‘ Töne produzieren lassen könnte. Auch das kann sodann – wie der Abend mit der ‚japanischen Klarinette‘ zeigte – eine Form von Musik sein.

Im großen Vortragssaal des Japanischen Kulturinstituts gab es an diesem Abend freundlichen Beifall für die Ausführenden sowie für die anwesende Fujikura Dai.

Ein Mitschnitt des Konzerts wird übrigens am 13. August im ‚Atelier neuer Musik‘ des Deutschlandfunks zu hören sein.

>>> dementia+art
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Impressum und Kontakt

Jochen Schmauck-Langer (verantw.)

Büro:
Wallstraße 80,
51063 Köln

Mobil:
0157-88345881

schmauck.langer@live.de

Inhaltlich Verantwortlicher gemäß § 10 Absatz 3 MDStV:
Jochen Schmauck (Anschrift wie oben)
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Trotz sorgfältiger inhaltlicher Kontrolle übernehmen wir keine Haftung für die Inhalte externer Links. Für den Inhalt der verlinkten Seiten sind ausschließlich deren Betreiber verantwortlich.

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>>> schmauck.langer@live.de

>>> dementia+art
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Kulturelle Teilhabe lV - Die Menschen hinter d+a

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„Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile.“
Aristoteles


Für d+a haben haben sich Menschen zu einer lockeren Kooperative zusammengeschlossen, die aus sehr unterschiedlichen Bereichen kommen.

Grundlegend sind jedoch jahrelange Erfahrungen in der Arbeit mit und für alte Menschen sowie die fundierte Kenntnis traditioneller wie moderner Formen von Kunst und Kultur.

Dabei ergänzen sich die Qualifikationen und vielfältigen Erfahrungen, sodass wir Sie nur dazu ermuntern können: Fordern Sie uns!

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Jochen Schmauck-Langer
Autor und Dozent, Alltagsbegleiter für demenziell veränderte Personen, Museumsführer

Michael Becker
Dipl. Sozialpädagoge im Seniorenbereich, Dozent an Fachseminaren, Schwerpunkt: Musikarbeit

Kristina Schuster
Spiele & Förderkonzepte für die Sinne, Eventmanagement

>>> dementia+art
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Kulturelle Teilhabe lll - Wen möchte d+a erreichen?

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Die Angebote richten sich an:

•die Betroffenen — demenziell veränderte Menschen
•die Angehörigen von Demenzkranken
•professionell Pflegende und Betreuende in stationären wie in ambulanten Einrichtungen der Altenpflege
•ehrenamtlich in diesem Bereich Tätige sowie jeden, der sich für dieses Thema interessiert
•außerdem bietet d+a Schulungen für Menschen an, die in kulturellen oder sozialen Einrichtungen arbeiten und spezielle Angebote planen, etwa im museums- oder musikpädaggischen Bereich.
•wichtige Multiplikatoren in Bezug auf eine kulturelle Teilhabe sind die Auszubildenden an den Fachseminaren für Altenpflege. Ein starker Impuls unserer Arbeit als Dozenten richtet sich auf diesen Zukunftsbereich.
•ein besonderes Angebot wendet sich zudem allgemein an Senioren, die mit der 'Vorausschauenden Biografiearbeit' eine Vorsorge in Bezug auf Krankheiten wie Demenz treffen möchten.

Dieses ungewöhnlich breite Spektrum zeichnet die Angebote von d+a aus.

>>> dementia-und-art.de

Kulturelle Teilhabe ll: Wie lassen sich Demenzkranke erreichen?

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Ziel von dementia+art ist es, Menschen bei demenziellen Erkrankungen und altersspezifischen Einschränkungen eine umfassende Teilhabe an Kunst und Kultur zu ermöglichen.

Die seit einiger Zeit praktizierte Transparenz in der Bewertung von Pflege und Betreuung wird die Bemühungen der stationären Pflegeeinrichtungen verstärken, der Gruppe von demenziell Erkrankten einen Zugang zu und eine Teilhabe an Kunst zu ermöglichen. Dabei kann d+a helfen: mit praktischen Angeboten ebenso wie mit Schulungen für Mitarbeiter.

Fast dreiviertel aller Demenzkranken werden jedoch zu Hause bzw. in ambulanten Einrichtungen betreut. Insbesondere hier gilt es Hindernisse abzubauen.

Umso mehr ist eine durchweg freundliche Ansprache ebenso wie eine reibungslose Organisation die Basis jeder Arbeit mit Demenzkranken.
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>>> dementia-und-art.de
dementia + art

dementia+art

Kulturelle Teilhabe für Senioren und besonders für Menschen mit Demenz

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d e m e n t i a + a r t
ermöglicht Senioren und besonders Menschen mit Demenz eine umfassende Teilhabe an Kunst und Kultur. Dazu beraten wir Kulturinstitutionen (Schwerpunkt: Ausstellungskonzepte für Museen) ebenso wie Kommunen und Senioreneinrichtungen.

 

www.dementia-und-art.de

 

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